P1/24 Erhöhung der Artenvielfalt und genetischen Vielfalt in der Region Schwörstadt - Start im Sommer 2024 durch den Verein WsZ-Dossenbach
Projektleitung: Helmut Hälker
Ausgangssituation:
Die erfolgreiche Etablierung von 10 Naturparkinseln und die Unterstützung zur Anlage und Pflege von blühenden Heu- und Streuobstwiesen motiviert uns die Aktivitäten in einem zweiten Schritt auszuweiten. Auch wenn die Maßnahmen zur Artenvielfalt und zu einem abwechslungsreichen Landschaftsbild beitragen, so konnte das Ziel einer Erhöhung der genetischen Vielfalt nicht erreicht werden. Viele Insekten legen in ihrer oft kurzen Lebensphase nur Wege von 100 - 500 Metern vom Schlupfort entfernt zurück. Damit sind vor allem gefährdete Arten nach heutigem Stand kaum in der Lage eine genetisch, gesunde Durchmischung zu erzielen und drohen in der Region auszusterben.
Idee:
Da die heute bestehenden Naturparkinseln und weitere artenreiche Flächen in der Gemeinde zum großen Teil weit voneinander entfernt sind, haben wir uns entschlossen die Zahl der Naturparkinseln auf etwa 20 zu erhöhen. Dies soll durch die Anlage von Blühflächen und die Montage von Nisthilfen für Insekten und Vögel geschehen.
Dauer und Aufwand:
Die Realisierung des Vorhabens wird sicherlich mind. 3 Jahre in Anspruch nehmen. Es gilt zunächst geeignete Flächen zu finden, Absprachen mit den Eignern zu treffen oder diese vertraglich festzuhalten. Erst dann kann der Boden vorbereitet und die Saat ausgelegt und gewalzt werden. Doch nur wenn das Wetter mitspielt, kommt es zum Wachstum der mehrjährigen Pflanzenvielfalt. Nisthilfen werden in der Regel am Ende der ersten Aussaat angebracht. Auch die regelmäßige Maht und die mittel- bis langfristigen Maßnahmen zur Erzielung eines nährstoffarmen Bodens sollten geregelt werden. Nur nährstoffarme Böden bieten den selteneren und schützenswerten Pflanzen eine Chance sich im Wettbewerb mit den in der Regel wenigen dominierenden Gräsern und Kräutern zu behaupten.
Monitoring:
Das Monitoring der Naturparkinseln beruht auf Beobachtung und Stichproben. Bei den Stichproben werden die Anzahl der Pflanzenarten kontrolliert und Auswirkungen auf die Umwelt registriert. Dies gilt ebenfalls für die umliegenden Heuwiesen. Hier wird insbesondere die im Rahmen der FFH- Wiesen und Ökoregelung 5 angewendete Methode angewendet.
Versuchsfeld mit verschiedenen Samenmischungen
Unzertifizierter Samen enthält auch nicht regionale Pflanzen
natürlich Blühwiesen mit hoher Vielfalt findet man eher selten
Projektbericht P 1/24 für 2024
Ergebnisse:
- Die Erhöhung der Pflanzenarten durch Hinzunahme von weiteren Blühmischungen ist gelungen.
- Mehrjährigkeit führt zu mehr Artenvielfalt. Altgrasflächen und Blühwiesen, welche nicht abgemäht werden entpuppen sich als gute Ergänzung zur Erhöhung der Artenvielfalt.
- Beratungen seitens Landratsamt und Samenproduzenten brachten uns zusätzliches Know how. Die Zusammenarbeit mit dem Landschaftserhaltungsverband (LEV) startet gerade und könnte uns bezüglich Know how und Abstimmung mit verwandten Projekten anderer Organisationen weiterbringen.
- Es wurden weitere Inseln gebildet und damit unsere Inseldichte erhöht.
Konsequenzen:
- Wir streben an, weitere Inseln zu installieren.
- Unsere Vernetzung soll gefestigt werden.
- Neue Flächen mit Anpflanzung von Strauchwerk und Bäumen könnten eine Variation zu den Blühwiesen werden. Es soll eine entsprechende Fläche gesucht werden.